Dank den Ahnen!

Das Ende dieses Jahres fühlt sich für mich gerade sehr intensiv an. Starke Nebelschwaden steigen manchmal auf - was ich ganz und gar nicht unangenehm finde. Im Gegenteil ich finde es mystisch und schön. Ruhe liegt in der Luft, die Anwesenheit der Ahnen ist für mich spürbar.

 

Unsere Geschichten sind nicht neu, sie sind eine Neuauflage dessen, was wir als Kind erlebt und was bereits in anderen Leben durchspielt wurde. Die Geschichten führen uns zu unseren Ursprungsfamilien. Wir leben weiter, was wir von unseren Vorfahren geerbt haben. Wir übernehmen, was sie nicht heilen konnten und geben es an unsere Kinder weiter. Es ist wie es ist und soll auch nicht weiter beurteilt werden.

 

Zur Zeit ist für mich gut zu spüren, dass sie wieder da sind - die Ahnenthemen. Ich erkenne es an immer wiederkehrenden Gedanken. Zeitweise machen sich unerklärliche Selbstzweifel, Selbsthass, Traurigkeit und Mutlosigkeit in mir breit. Die Gedanken kreisen ständig um ein und das selbe Thema, ich fühle mich körperlich angespannt.....

 

Mittlerweile kann ich diese Gefühle annehmen, zulassen und beobachten ohne sie zu analysieren. Was im ersten Moment nicht immer einfach und angenehm ist, aber danach fühle ich mich frei und gelöst.

 

Indem wir einfach wahrnehmen, unsere Ahnen ehren, bei ihnen und für sie um Vergebung bitten, können wir alte Geschichten lösen. Andernfalls werden sie in uns weiterleben und unser Tun, sowie unsere Beziehungen beeinflussen.

 

Wenn wir unseren Ahnen Vergebung, Respekt und Anerkennung entgegen bringen können, ganz gleich wie schrecklich ihr Erbe auch sein mag, erst dann können wir loslassen. Wir können so Geschichten verändern und uns, so wie unsere Kinder und Enkel, von Altlasten befreien die uns nicht mehr dienlich sind. Gleichzeitig können wir dankbar sein, für das positive, dass uns mitgegeben wurde und jederzeit um Rat bitten. Anstatt auf die Schwächen unserer Ahnen, sollten wir uns ganz bewusst auf ihre Stärken fokussieren und sie darum bitten uns mit diesen unterstützend zur Seite zu stehen.

 

Wenn wir das jeweils tun, sind wir danach nicht mehr verletzt, traurig oder wütend. Sondern lenken unsere Aufmerksamkeit auf die positiven Dinge, die uns mitgegeben wurden - sei es beispielsweise Durchhaltevermögen oder Mut. Wir fühlen uns gelöster und nicht mehr nur als Opfer, hadern nicht mehr ständig damit was man uns angetan hat oder dass man uns nicht genug geliebt und wahrgenommen hat.

 

Die Zeit zwischen dem 24. und dem 6. Januar, nennt man Rauhnächte (Innernächte). Diese Tage bieten uns ganz besonders die Möglichkeit Altes loszulassen und uns auf Neues vorzubereiten.....

 

"Wenn Wurzeln tief sind braucht man den Wind nicht zu fürchten."

Chinesische Weisheit