Intuition...ist alles was zählt

"Höre auf deine innere Stimme, deine Intuition...oder auf dein Bauchgefühl"...

sagt man doch immer so schön...doch wissen wir überhaupt noch wie das geht? Können wir den Unterschied zwischen Kopf und Herz erspüren, beziehungsweise unterscheiden? Und gibt es einen Unterschied zwischen Bauchgefühl und Intuition?

 

Bauchgefühl und Intuition - ist es eigentlich dasselbe? Beide leben jedenfalls vom Unterbewussten, welches zur selben Zeit mehr Informationen verarbeiten kann als das Bewusstsein. Intuitive Entscheide und Bauchentscheide passieren beide sehr schnell und gezielt. Trotzdem gibt es einen wesentlichen Unterschied. Das Bauchgefühl steht in Verbindung mit unserem Bauchhirn– mit den Erfahrungen und Informationen die unser Gehirn bereits erfasst und verarbeitet hat. Bei der Intuition geht es jedoch um Informationen, die im Herzen schon vor dem Gehirn ankommen. Es ist mittlerweile sogar wissenschaftlich bewiesen, dass das Herz ein eigenes Gehirn hat, welches Informationen vor dem Grosshirn abfängt. Die Intuition schaut sich neue Situationen oder Menschen an. Dieser Vorgang passiert innerhalb einiger Sekundenbruchteile und ist abgeschlossen bevor er im Bewusstsein ankommt.

 

Wir alle kennen die Intuition und wissen, dass es sie gibt. Trotzdem nutzen wir das Potential dieser Kraft eher wenig. Einstein sagte:

 

"Der intuitive Verstand ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

 

Intuition umfasst alles, was man zu einer bestimmten Zeit fühlt und innerlich weiss – sie teilt es einem "GANZ" mit, nicht einzeln… Manchmal hat man einfach so "eine Ahnung", spürt, dass etwas nicht stimmig ist oder bekommt ein inneres Bild. Das kann man aber verbal nicht erklären. Man weiss, dass man es weiss, aber kann nicht erklären "wie" man es denn wissen kann. Der Verstand läuft sofort Sturm, Logik und Fakten werden aufgefahren um unseren ersten Impuls zu verdrängen.

 

Kleine Kinder lernen noch intuitiv. Das wird Ihnen aber mit zunehmendem Alter gehörig ausgetrieben. Als Erwachsene sind wir dann so konditioniert, dass wir unsere Intuition eher selten noch wahrnehmen. Wir haben den Zugang zur Intuition verloren und müssen erst wieder lernen uns mit ihr zu verbinden und ihr zu vertrauen.

 

Es ist nicht einfach Kopf und Herz voneinander zu unterscheiden.

 

Viele Menschen hören die leisen Rufe der inneren Stimme noch, winken diese aber dann ganz schnell wieder weg. Vielleicht aus Angst...

...nicht zu entsprechen abgelehnt zu werden?

...aus Angst einen Fehler zu machen?

Nur zu gerne wählt man dann den Weg des geringsten Widerstands.

 

Wer seiner Intuition vertraut und ihr auch folgt, braucht Mut und Standhaftigkeit.

 

Ganz besonders in dieser Zeit braucht es wieder mehr Menschen die intuitive Entscheidungen treffen.Als Ergänzung zum Verstand wäre es für die Schul- und Arbeitswelt besonders wertvoll die Intuition wieder bewusst zu trainieren.

 

Zugang zur Intuition - 4 Dinge, die du dir zu "Herzen nehmen" kannst:

 

Wir können die Intuition nicht einfach auf Kommando abrufen. Sie ist wie ein scheues Reh und zeigt sich nicht, wenn es hektisch ist. Nur wenn wir die Aufmerksamkeit immer wieder auf uns selbst lenken (nach innen statt nach aussen) und innerlich immer wieder zur Ruhe kommen, kann sie sich zeigen.

 

1. Beobachte dich selbst und atme

Wenn deine Gedanken kreisen schreibe, zeichne sie nieder oder singe. Finde eine für die passende Weise um deine Kopf zu leeren. Nimm dir einige Minuten Zeit. Lege deine Hand aufs Herz oder auf den Bauch und konzentriere dich auf deinen Atem. Atme bewusst langsam. Sage laut oder denke: "ich bin" (beim Einatmen) - den Atem kurz anhalten - "mein Atem" (beim Ausatmen).

 

2. Lebe im Hier und Jetzt

Pausenlos nehmen wir Reize auf. Und viel zu oft richten wir unsere Aufmerksamkeit in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Vielleicht sagst du jetzt:  "Ja das weiss ich doch alles schon. Ich besuche ja bereits einmal in der Woche einen Achtsamkeits- oder Meditiationskurs." Aber es bringt nichts nur einmal in der Woche in der Gegenwart zu sein. Viel wertvoller und wichtiger ist es Achtsamkeit und Meditation auch im Alltag regelmässig zu integrieren...und wenn es auch nur 10 Minuten sind. z.B. in die Flammen am Kamin/Lagerfeuer oder in die Flamme einer Kerze schauen. Oder einfach nur zusehen wie grosse Schneeflocken vom Himmel fallen. Einfach nur da liegen, an die Decke starren und die Muster im Holz betrachten...oder was dir sonst noch einfällt.

 

3. Intuition im Alltag finden und trainieren

Die Herausforderung besteht vor allem darin Intuition im Alltag in kleinen Dingen zu finden und wahrzunehmen. Es fängt im Kleinen an. Versuche einmal nicht zu bewerten, zu beurteilen und zu analysieren. Werde erst zum "Beobachter" der kleinen Dinge: Wer denkst du macht was als erstes? Wer redet wohl an einem Meeting zuerst? Welches Kind kommt wohl zuerst von der Schule nach Hause? Was für eine Farbe hat das Auto, welches als nächstes vorbei fährt? Was für eine Farbe hat das Oberteil meiner Freundin die ich demnächst treffe...vielleicht kannst du dich nun sogar daran erinnern, dass du solche kleine Spiele als Kind auch gespielt hast?

 

4. Von der Angst ins Vertrauen

Das grösste Hindernis ist mangelndes Vertrauen durch unsere Konditionierungen - unsere Angst der inneren Stimme nicht vertrauen zu können, weil wir sie rational nicht erklären können. Was wenn ich einen Fehler mache? Was denken denn die anderen? Ist das überhaupt meine Intuition oder ist es doch eigentlich eher mein Verstand? Achte dich bewusster auf genau solche Gedanken und sage dir in solchen Momenten immer wieder, dass du Fehler machen darfst. Vertraue darauf, dass alles irgendwie immer seine Richtigkeit hat und dass jede Herausforderung nur dazu da ist uns zu lehren. Nimm an was kommt und versuche dich weniger für Fehler zu verurteilen. Es gibt doch immer wieder Auswege und Lösungen.

 

Und? Was denkst oder fühlst du? Hörst du ihn den leisen Ruf deiner inneren Stimme?